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Unsere kleine Farbenlehre

Unsere kleine Farbenlehre

21.05.2015 / geschrieben von Christian
in Gestaltung

21.05.2015 / geschrieben von Christian / in Gestaltung

Wieso ist Facebook blau?

Weil Marc Zuckerberg eine rot-grün-Schwäche hat? Dem New-Yorker sagte er, Blau sei die wertvollste Farbe für ihn; er könne alle ihre Schattierungen sehen. Wer weiß schon ob das der Hauptgrund ist. Blau ist jedenfalls – so Eva Heller, Schriftstellerin und Sozialwissenschaftlerin – die Lieblingsfarbe der Deutschen. Ich glaube ja, das hängt mit den Autobahn-Schildern zusammen. Die meisten Wissenschaftler der Farbenlehre sehen das aber anders. Blau zeige die Instanzen von Himmel und Meer, sagen sie. Das Blau Dinge verkörpert die nicht infrage gestellt werden können. Auch hier scheint sich der Kreis zu Facebook wieder zu schließen.

Und warum ist das wichtig?

Es heißt immer so schön, der Mensch sei ein Gewohnheitstier. Man kann jetzt darüber streiten ob er ein Tier ist oder nicht, aber das Gewöhnliche liebt er auf jeden Fall. Dinge die vertraut wirken sind nicht gefährlich.

Auf diesem Prinzip funktioniert das ganze Dasein einer Marke: Wiedererkennung. Gepaart mit positiven Assoziationen. Wie man die positiven Assoziationen schafft behandeln wir im nächsten Artikel, dafür fehlt hier gerade der Platz. Was wir aber genauer anschauen möchten ist das „Wieder-erkannt-werden“.

Das geht zum einen über die Form, über die Schrift oder eben über die Farbe. Hier und heute betrachten wir die Farbe. Erkennst du um welches Online-Netzwerk es sich handelt? Wir haben die Logos entfernt, die Formen spielen auch keine große Rolle mehr – alles was übrig geblieben ist, sind die Farbflächen in ihrem Gewicht zueinander.

Und damit ihr euch anstrengt:
Wer uns via Facebook oder E-Mail die richtigen Lösungen zukommen lässt, darf sich einen Kaffee bei uns abholen!

Netzwerke anhand von Farben erraten

Die Farbtafeln von drei Online-Portalen

Farben wirken!

Wenn du jetzt zufrieden mit Dir selbst bist kann das mehrere Gründe haben: Entweder geht der Freuden-Hormon-Cocktail in deinem Hirn spazieren, weil du eine Aufgabe gelöst hast oder aber, weil die Farben etwas in Dir ausgelöst haben. In diesem Zusammenhang ist letzteres wahrscheinlich etwas unwahrscheinlicher. Nichts desto trotz: Genau das machen Farben mit uns. Sie lösen etwas aus, wir verbinden etwas mit ihnen. Das behauptet zumindest die Farbenlehre. Also prüfen wir es doch. Beispiel gefällig?

Farbenlehre bzw. die emotionale Wirkung von Farben

Infografik Farbenlehre

Infografik von http://visual.ly/color-emotion-guide

Kurz runtergebrochen, übersetzt und in eine Liste gepackt:

  • Gelb: Optimismus, Klarheit, Wärme
  • Orange: Freundlichkeit, Heiterkeit, Vertrauen
  • Rot: Erregung, Jugendlichkeit, Mut
  • Lila: Kreativität, Einfallsreichtum, Weisheit
  • Blau: Vertrauen, Verlässlichkeit, Stärke
  • Grün: Friedlichkeit, Wachstum, Gesundheit
  • Grau/Silber: Balance, Neutralität, Besonnenheit

 

Sicherlich lässt sich bei der einen oder anderen Marke etwas streiten. Teilweise „empfindet“ man vielleicht sogar eine Farbe komplett anders, als hier behauptet. Im Großen und Ganzen dürften die Meisten jedoch zustimmen und nicken. Wir tun es auf jeden Fall.

Aber das ist nicht alles. Eva Heller (ich hatte sie schon am Anfang zitiert) hat ein ganzes Buch darüber geschrieben wie Farben wirken. Dort wird erklärt, welche Symboliken uns geprägt haben und welche Entwicklungs-psychologischen Hintergründe das hat. Zu viel Fach-Chinesisch? Beispiel: Babys sehen bis zum vierten Monat keine Blautöne. Die Zapfen im Auge, die das können, gibt es da noch nicht. Rottöne schon, deswegen mögen Baby Rot und Lila mehr. Erst mit dem Entdecken der Geschlechtsidentität ab dem 6. Monat entwickeln sie, durch persönliche Prägung, bevorzugte Farben. Ich habe mich im Auto entwickelt (die Autobahnschilder, ihr erinnert euch?) deswegen mag ich Blau.

Am Ende des Tages arbeite ich aber als Grafiker und da ist sowas zwar ganz nettes Fachwissen aber es muss sich ja auch irgendwie auszahlen, richtig? Und das tut es auch! Nicht nur bei großen Entscheidungen, wie zum Beispiel beim Gestalten eines kompletten Corporate Design, ist es elementar die Bedeutung und Wirkung einer Farbe zu kennen. Auch bei den scheinbar ganz kleinen Dingen kann es einen riesigen Unterschied machen. Wenn es zum Beispiel darum geht welche Farbe ein Call-to-Action-Button bekommt. Wird er häufiger geklickt, wenn er rot, blau oder grün ist? Kleiner Tipp: Die Herleitung über die Ampel funktioniert nicht…

Über den, der's geschrieben hat:

Christian mag gute Gestaltung, schöne Fotografie und echte Schallplatten. Auf der Suche nach dem Guten und Schönen kontaktet und konzeptet er für 361° Digital.

3 Kommentare

  1. Hallo erstmal,

    Ich finde den Beitrag sehr toll und ich erkenne vieles wieder, was ich immer selbst herausgefunden und gelernt habe ohne, dass man mir das beigebracht hat. Mir gibt das Bestätigung, damit ich weiß ob das was ich über das ganze „Farbempfindungsthema“ denke und weiß, richtig ist. Wie z.B. was den Menschen – der übrigens biologisch gesehen einfach auch ein Tier ist! – als Gewohnheitstier angeht.

    Was die Assoziationen angeht, denke ich, dass es nicht die positiven Assoziationen sind wie z.B. „Liebe“, „Warmherzigkeit“ oder „Friedlichkeit“ sondern einfach um Assoziationen, mit denen man sich emotional bindet, denn es gibt auch Menschen die Gewalt, Finsterkeit und mysteriös gruselige Dinge mögen, welche nicht unbedingt Positiv sind. Mit dem Rest allerdings stimme ich voll und ganz zu, z.B. dass Farben etwas durch das was wir mit ihnen verbinden, in uns auslöst.

    Ein toller Beitrag, vielen Dank!

    MfG

    Sebastian Hippe

  2. hallo ich bin Diana und ich gebe gerne zu jedem Thema meinen Senf dazu. Diese Seite ist perfekt für mich. DANKE.

  3. Hallo Diana! Wir mögen Senf und somit auch deinen Kommentar. Danke dafür 🙂