Hey, Hi und Hallo.

Was ist so toll daran, sich im Netz mehr oder weniger frei, unbehelligt, ja fast anonym zu bewegen? Sich ohne Hemmungen einfach mal den Frust von der Seele zu schreiben, sich genau da anmelden, wo man sich mit dem richtigen Namen gar nicht hintrauen würde? Eigentlich ganz einfach: Weil man es kann. Und vor allem, weil es hier noch einen Ort gibt, an dem man für vieles keine Rechenschaft ablegen muss.

Eben weil man oft nicht der ist, der man ist. Oder eher der, der man gerne sein möchte.

Unser lieber Herr Bundesinnenminister Friedrich hat sich die Tage ein wenig verplappert. Ausweisen solle man sich virtuell, nicht immer im Schatten der Anonymität rumsurfen, sich auch online mit dem richtigen Namen für Dinge verantworten, die man macht oder lässt – eben alles so, wie mans aus dem wahren Leben kennt. Kaum prasselte von allen Seiten die Kritik an den Aussagen nur so nieder, wird zurückgerudet. „Alles ein Missverständnis“. Achso, ja.

Wenn du heutzutage anders aussiehst als die Masse, wirst du schief angeschaut. Wenn du Vorlieben und Hobbies hast, die deine Verwandschaft nicht wirklich sexy findet, bist du beim nächsten großen Fest sicher nicht mehr auf der Gästeliste. Und wenn du dir einfach mal ein paar Sachen anschauen oder ausprobieren willst – tja dann ist es oft so, dass es einfach nicht geht. Weil du was zu verlieren hast. Ob Ruf, Status oder was auch immer.

Kontakt- und Unterhaltungsplattform, Geschäftsmodell, Informationsquelle, Meinungsbildungsinstrument und und und. Quasi die Tageszeitung aus aller Welt, die Jobmesse, das Klassentreffen und der Wahlkampfabend in einem.
Es gibt viele Dinge, die man virtuell machen kann. Kann. Oder auch nicht kann. Es ist einfach herrlich unbeschwert, unverbindlich und abwechslungsreich.

Wir jedenfalls findens toll, mit dabei zu sein. Denn neben sozialen Netzwerken, Meinungsplattformen, neuen Trends und all dergleichen gibts virtuell natürlich auch gute Werbung.